Im vorhergehenden Abschnitt haben wir qualitative Aspekte der kulturellen Evolution betrachtet, die Entstehung neuer Strukturen, von denen wir annehmen, dass ihre Existenz einen Einfluss auf den Umgang des Menschen mit seiner Umwelt haben könnte. Wie die tatsächlichen Einwirkungen auf die Umwelt aussehen, haben wir bisher nicht betrachtet. Wir werden den Versuch machen, bei der detaillierteren Besprechung der einzelnen Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung darauf einzugehen. Sicher sind diese Einwirkungen nicht nur von den genannten qualitativen Aspekten abhängig, sondern wesentlich auch durch quantitative Aspekte bestimmt. Hier wollen wir im folgenden zwei davon etwas erhellen: Die zahlenmässige Entwicklung der Menschheit und ihr Energieverbrauch. Die erstere ist auf einer elementareren Stufe zunächst vom Standpunkt des Biometabolismus aus wesentlich: Menschliche Organismen brauchen Inputs in Form von Nahrung, Wasser und Sauerstoff, und sie produzieren Outputs in Form von organischen Abfällen. Bezüglich der Nahrungsversorgung kann man mit Durchschnittswerten und der Berücksichtigung verschiedener Techniken zur Nahrungsmittelerzeugung Überlegungen zur Tragfähigkeit machen, d.h. zur Frage, wie viele Menschen in einem bestimmten Gebiet oder auf der ganzen Erde theoretisch leben könnten. Ohne dass wir hier solche Fragen diskutieren können, werden wir im folgenden die quantitative Entwicklung der Erdbevölkerung skizzieren. Diese wird bei der nachfolgenden Betrachtung des Energieverbrauchs auch dazu dienen, Schätzungen über den somatischen Anteil zu machen. Neben dem individuellen Biometabolismus besteht, wie schon in 1.2.1 erwähnt, in menschlichen Gesellschaften auch ein Technometabolismus, der sich auf extra Inputs und Outputs von Ressourcen und Energie bezieht, die in verschiedenen technischen Prozessen verwendet werden. Er stellt also den extrasomatischen Anteil des Energieverbrauchs dar. Der Technometabolismus wächst im Laufe der kulturellen Evolution einmal infolge des Bevölkerungswachstums, zum zweiten aber natürlich wegen der technischen Entwicklung.