Wir können uns vorstellen, dass das Tun des Menschen auf jeder dieser Ebenen einen für sie spezifischen Charakter hat. Im Bereich der Infrastruktur geht es um Mensch-Ding-Beziehungen, um Tätigkeiten, die Hannah Ahrendt "Arbeiten" (das zur natürlichen Reproduktion notwendige Tun) und "Herstellen" (Produktion von künstlichen Dingen)
nennt.7Hannah Arendt 1992: 14. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob wir es angemessen finden wollen, nicht nur bei nicht-lebenden Erscheinungen, sondern auch bei Pflanzen und Tieren von "Dingen" zu reden.
Auf der Ebene der Struktur besteht demgegenüber menschliches Tun aus Interaktionen mit andern Menschen, was Ahrendt als "Handeln"
bezeichnet.8Ahrendt 1992: 14-15. Hier wird also der Begriff des Handelns in einem engeren Sinne verwendet. Bei der späteren Diskussion der Strukturationstheorie von Giddens dagegen wird mit "Handeln" jegliche Form einer menschlichen Aktivität gemeint sein.
Auf der Ebene der Superstruktur schliesslich können wir uns menschliches Tun als Aktivitäten psychischer Art vorstellen, z.B. sinnlich Wahrnehmen, Reflektieren, Meditieren usw., die sich, soll es um wirkliche Kultur gehen, nicht im Rahmen des blossen Verstandes, sondern nur in dem einer weiter gefassten Vernunft abspielen
können.9Siehe dazu W. Ulrich 1981.
Diese letztere ermöglicht eine Öffnung zur Welt und damit eine Mensch-Welt-Beziehung. Betrachten wir im folgenden die drei Ebenen noch etwas genauer.