“Der höchste Grad der Entfremdung vom eigenen Produkt ist wohl dann erreicht, wenn ein Arbeiter an einem Fliessband lediglich einen Handgriff an einem Werkstück auszuführen hat, dessen Zweck er nicht einmal kennt,” sagt Schmitz in seinem Kommentar zur Marxschen
Entfremdungsthese.110Schmitz 1984, 84.
Und tatsächlich haben sich ja die Produktionsverfahren im 20. Jh. in diese Richtung entwickelt - denken wir nur an die Stichworte Taylorismus und Fordismus. Frederick W. Taylor (1856-1915) war ein amerikanischer Ingenieur, der ein System der wissenschaftlichen Betriebsführung entwarf, das mittels einer Arbeitsrationalisierung ein Höchstmass an Leistung zur Folge haben sollte. Es gründete auf empirischen Daten, die Taylor im Laufe von Zeit- und Bewegungsstudien an Arbeitern gewann, die nach seiner Einschätzung bereits einigermassen effizient arbeiteten. Jede Tätigkeit wurde dabei in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt und jede dieser Komponenten daraufhin untersucht, wie sie am besten, d.h. mit dem geringsten Zeitaufwand, ausgeführt werden konnte. Glaubte Taylor schliesslich, auf diese Weise die insgesamt effizienteste Arbeitsmethode gefunden zu haben, suchte er sich passende Leute aus und brachte ihnen bei, genau nach seinen Befunden zu
arbeiten.111Siehe George Ritzer 1995, 50-51.
Ergänzend fand dazu auch die Idee des Stücklohns Anwendung, der die Arbeitenden, evtl. noch verstärkt durch Prämien, zu einer intensivierten Leistung anstacheln
sollte.112Nach Friedrich Bülow und Heinz Langen 1970, 532.
Der St. Galler Wirtschaftsethiker Peter Ulrich nennt drei grundlegende Prinzipien, auf denen das Taylorsche System der totalen Arbeitszerlegung und -strukturierung beruht: