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Ökonomisches

Ökonomisches

1. Begriffliches
1.1 Zum Begriff der Ökonomie
1.2 Zum Begriff der Arbeit
1.3 Zum Begriff des Kapitals
2. Formen der Arbeit
2.1 "Arbeit" in archaischen Wildbeutergesellschaften
2.2 Arbeit in den politischen Sklavenhalter-Gesellschaften der Antike
2.2.1 Landwirtschaftliche Arbeit als kultische Handlung
2.2.2 Die mehr oder weniger natürliche Arbeitsteilung: Handwerk und Frauenarbeit
2.2.3 Sklavenarbeit
2.2.4 Die Geringschätzung der manuellen Arbeit
2.3 Arbeit in den politischen Feudalgesellschaften des Mittelalters
2.3.1 Die Leibeigenschaft
2.3.2 Die bäuerliche Arbeit
2.3.3 Handwerkliche Arbeit und Zunftwesen
2.3.4 Die Rehabilitierung der Handarbeit
Ausserhalb der städtischen Zünfte und auch ausserhalb der Grundherrschaft (jedenfalls ab dem Hochmittelalter, in dem sich die Auffassung durchsetzte, dass die Bodenschätze dem Landesherrn gehörten) spielte sich der Bergbau ab, der von freien, in genossenschaftlich organisierten “Gewerkschaften” zusammengeschlossenen Bergarbeitern ausgeführt wurde. Gegen Ende des Mittelalters, zur Zeit der Renaissance, kam es dann aber zur Trennung von Kapital und Arbeit, indem sich im Bergbau nun Unternehmertum und Lohnarbeit etablierten.79
Siehe Boockmann 1981, 64.
Zu gleicher Zeit begann, ebenfalls ausserhalb der Zünfte, eine relativ rasche Entwicklung der Technik, und zwar wie so oft, aus vornehmlich militärischer Motivation. Mit der Einführung des Schiesspulvers begann die Herstellung von Büchsen und Kanonen, der sich die neu entstehende Berufsgruppe der Büchsenmeister annahm, die, wie Boockmann anmerkt, nach heutigem Verständnis Ingenieure, Pioniere, Artilleristen und Chemiker in einem waren.80
Vgl. Boockmann 1981, 65.
Damit ist übrigens auch eine für die Wissenschaft folgenschwere Entwicklung verbunden. Wir erinnern uns, dass in der Antike in den höheren Schichten Handarbeit als minderwertig galt (vgl. 2.2.4). Ganz im Gegensatz dazu begann nun das Handwerkliche auch das Interesse von Gebildeten zu wecken, so z.B. dasjenige von Galileo Galilei (1564-1642), der entgegen den sonst damals in akademischen Kreisen üblichen Gepflogenheiten direkten Kontakt mit Kanonieren und Handwerkern unterhielt.81
Vgl. Morris Berman 1985, 61.
Fortan sind Wissenschaft und Technik also Verbündete, es kommt zur Personalunion von Homo sapiens und Homo faber, paradigmatisch in der Person von Leonardo da Vinci (1452-1519). Der Konstanzer Philosoph Jürgen Mittelstrass hat dieser Thematik unter dem Titel “Leonardo-Welt” eigens ein Buch gewidmet.82
Jürgen Mittelstrass 1992.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Möglichkeit einer solchen Entwicklung war sicher auch die Tatsache, dass schon früher unter dem Einfluss der mittelalterlichen Kirche der manuellen Arbeit ein steigender Stellenwert zukam. Dazu Hans-Peter Studer:
Sie wurde, gestützt auf die Bibel und im besonderen auf Paulus, aber auch auf das Vorbild von Christus und den Aposteln, als eine der edelsten und würdevollsten Arten, Gott zu dienen, betrachtet und als solche auch in den Klöstern vorgelebt. In der allgemeinen Wertschätzung rangierte demnach Landwirtschaft an erster Stelle, gefolgt vom Handwerk, und erst an dritter oder vierter Stelle folgte der Handel, jedoch nur insoweit - und hier wird unter anderem der Einfluss von Aristoteles sichtbar -, als er nicht primär auf Geld basierte bzw. durch Reichtumsstreben motiviert war.83
Hans-Peter Studer 1987, 39.
2.4 Arbeit im Industriekapitalismus der neuzeitlichen ökonomischen Gesellschaft
2.4.1 Transformation der Landwirtschaft und Heimindustrie
2.4.2 Fabrikarbeit
2.4.3 Arbeit als Ware
2.4.4 Arbeit als Quelle menschlicher Entfremdung
2.4.5 Taylorismus und Fordismus
2.4.6 Arbeitsmoral versus Berufsethik
3. Arten der Beziehung zum Boden
3.1 Archaische Gruppen als Teil des Landes, auf dem sie leben
3.2 Boden als Eigentum und als Ware: Politische und ökonomische Gesellschaften
4 Kaurischnecken, Geld und Kapital
4.1 Primitive Währung archaischer Art
4.2 Münzen und ihre politische Bedeutung in der Antike
4.3 Fegefeuer, Zins und Kredit im politischen Kontext des Mittelalters
4.4 Koloniale Ausbeutung, Kapitalakkumulation und Kommerzialisierung in der Neuzeit
5 Formen des Tausches: Von der Reziprozität zum Markt
5.1 Reziprozität bei vorpolitischen Gesellschaften
5.2 Redistribution in politischen Gesellschaften
5.3 Handel in den politischen Gesellschaften der Antike und des Mittelalters
5.3.1 Ökonomik versus Chrematistik
5.3.2 Märkte und Messen
5.3.3 Die Kaufleute
5.3.4 Gerechte Preise
5.4 Vom Merkantilismus zum Industriekapitalismus: Der Weg zur neuzeitlichen Marktwirtschaft
5.4.1 Der Merkantilismus und der Binnenmarkt
5.4.2 Vom Kolonialismus zum Industriekapitalismus
6 Zur ökonomischen Standardtheorie
6.1 Einige dogmengeschichtliche Hintergründe
6.2 Einige grundlegende Elemente der Theorie
7 Die Berücksichtigung der natürlichen Umwelt
7.1 Umweltökonomie
7.1.1 Der wohlfahrtsökonomische Ansatz
7.1.2 Der eigentumsrechtliche Ansatz
7.2 Ökologische Ökonomie
7.2.1 Das Konzept der Energie-Verkörperung von Gonzague Pillet
7.2.2 Das Konzept des Naturkapitals von Herman E. Daly
8 Die kulturelle Einbettung der Ökonomie
8.1 Eine Typologie wirtschaftsethischer Denkmuster (Ulrich Thielemann)
8.2 Das Konzept einer kulturellen Ökonomie (Joachim Schütz)
9 Die Globalisierung: Chance oder Risiko? Ein fiktives Gespräch
Zitierte Literatur