Die Stämme der grossen Sprachfamilie der Irokesen, die Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Seneca, lebten auf der Basis von Maisanbau hauptsächlich um den Erie- und den Ontario-See und weit in die heutigen Staaten New York und Pennsylvania hinein. Weiter im Süden gehörten noch weitere Stämme dazu, u.a. die Cherokee (im Appalachen-Gebiet des heutigen Staates Tennessee) und die Tuscarora (an der Atlantikküste des heutigen Staates North
Carolina).66Vgl. z.B. Reader’s Digest 1991, 82 bzw. 113.
Unter äusserem Druck (Kontakt mit den Weissen) schlossen sich in der Mitte des 16. Jh. die fünf im Gebiet der Grossen Seen lebenden Stämme zu einer Konföderation, zur “Liga der Fünf Nationen” zusammen, die eine Zeitlang einen starken politischen Faktor darstellte. 1753 wurde aus ihr durch die zusätzliche Aufnahme der Tuscarora die “Liga der Sechs
Nationen”.67Die zeitlichen Angaben zu dieser Liga-Erweiterung sind widersprüchlich: Hans Läng (1983, 115) nennt als Jahrzahl 1715, bei Eva Bechtler-Vosecková und Peter Gerber (1980, 10) steht 1722.
Nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in dem ein Teil der Stämme auf der Seite der Engländer gekämpft hatte, kam das politische Ende der Liga. Der Friedensvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und England hatte für die Irokesen keine Lösung bereit. Sie wichen danach nach Kanada aus oder mussten den Weg in Reservationen antreten. Formal existiert die Liga aber heute
noch.68Nach Karl-Heinz Schlesier 1997, 78-79, und Irene Schumacher 1997, 105.