Druckversion  ·  Kontakt

Biologische Evolution

Biologische Evolution

1. Von der Präformations- zur modernen Evolutionstheorie
1.1 Zum Begriff der Evolution
1.2 Die Zeit vor Darwin
1.3 Darwin und seine Evolutionstheorie
1.4 Kontroversen nach Darwin
1.5 Die moderne Evolutionstheorie
2. Fragezeichen und Gegenstimmen
2.1 Nur Zufall und Notwendigkeit?
2.2 Gradualismus versus Punktualismus
2.3 Zwecklosigkeit versus Zweckhaftigkeit
2.4 Die Zwischenlösung als relationale Alternative
2.5 Beispiele von relationalen Ansätzen
2.5.1 Die Systemtheorie der Evolution von Rupert Riedl80
Siehe dazu die ausführliche Darstellung bei Rupert Riedl 1975 und die knappen Zusammenfassungen in Riedl 1985: 177 ff. und Wuketits 1981: 95 ff.
Riedl, ein österreichischer Biologe, stellt sich mit seiner Theorie gegen die kausalen Einbahn-Vorstellungen der synthetischen Theorie. Diese hält sich an die in 1.5 genannte Weisman-Doktrin, wonach strikte die Gene die Phäne81
Phän (griech.) = ein einzelnes, deutlich in Erscheinung tretendes Merkmal eines Lebewesens (Redaktion Naturwissenschaft und Medizin des Bibliographischen Instituts 1983, Bd.3, 279).
beeinflussen und nicht umgekehrt. Riedl geht von den Gen-Wechselwirkungen aus und postuliert, dass nur solche selektiv gefördert werden, die zu brauchbaren funktionalen Verbindungen im phänologischen Bereich (z.B. zwischen dem Kopf und der Pfanne eines Gelenks) führen. "Das aber lässt eine Rückwirkung des Funktionssystems der Phäne auf das Funktionssystem der Gen-Wechselwirkungen erwarten."82
Riedl 1985: 177.
Es gibt also ausser der Selektion durch die äussere Umwelt auch eine solche durch die innere Umwelt. In Abbildung 5 ist gezeigt, wie sich eine derartige interne Selektion über mehrere Stufen fortsetzen kann. Mit diesem Ansatz verlässt zwar Riedl den materialistischen Bereich nicht; so sieht er sich selbst auch als ein Forscher, der nachgewiesen hat, dass die Finalität (die Zweckgerichtetheit) in biologischen Systemen eine scheinbare ist, da sie einen selektiven Charakter hat und somit aus rein kausal erworbenen Programmen besteht.83
Siehe Riedl 1985: 94.
Aber er tut einen ersten Schritt, indem er mit den Gen-Phän-Wechselwirkungen das bei der synthetischen Theorie massgebliche linear-kausale durch ein zirkulär-kausales Denken ersetzt, womit er ein gewissermassen kybernetisches Element hinein bringt.
Abbildung 5: Gegenüberstellung der Theorie der Ursachen nach der "Synthetischen Theorie" und nach der "System-Theorie der Evolution" (aus Riedl 1985: 178)
Abbildung 5: Gegenüberstellung der Theorie der Ursachen nach der "Synthetischen Theorie" und nach der "System-Theorie der Evolution" (aus Riedl 1985: 178)
2.5.2 Die Autopoietische Systemtheorie von Humberto Maturana und Francisco Varela84
Wichtige Komponenten einer autopoietischen Systemtheorie finden sich in Francisco J. Varela 1979. Die beste Darstellung dieser Theorie im Zusammenhang mit Fragen der Evolution findet sich aber wohl in Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela 1987. Für einen allgemeinen Überblick siehe auch Dieter Steiner 1989.
2.5.3 Die "Ökologie des Geistes" von Gregory Bateson (1904-1980)93
Siehe dazu Bateson 1972 und Bateson und Bateson 1987. Das letztere Buch, "Angels Fear", wurde nach dem Tod von Gregory Bateson von seiner Tochter Mary Catherine fertiggestellt.
2.5.4 Die Theorie der "morphischen Felder" von Rupert Sheldrake104
Siehe Rupert Sheldrake 1985 und 1990.
3. Zur Entstehung des Lebens
3.1 Verschiedene Ursprungshypothesen
3.2 Die Bausteine des Lebens und ihre Entstehung
3.2.1 Was ist Leben?
3.2.2 Die materialistische Standardhypothese
3.2.3 Gibt es einen oder zwei Ursprünge des Lebens?
3.3 Genügt eine materialistische Erklärung?
4. Zum Verlauf der biologischen Evolution
4.1 Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre als Faktor der Evolution
4.2 Die Gaia-Hypothese
4.3 Explosionen und Auslöschungen
4.4 Das Muster der evolutionären Hierarchie182
Das ist ein leicht veränderter Teil aus einem Papier, das ich aus Anlass der Tagung "Humanökologie der Zukunft", Wislikofen, 6.-10.Juli 1998, schrieb (Steiner 1998).
Zitierte Literatur