Das Wort “Kapital” erscheint im Deutschen im 16. Jh. in Anlehnung an das italienische
capitale, das Wert, Grundsumme, Vermögen in Geld oder Reichtum
bedeutet.10Braudel sagt in seinem Buch "Sozialgeschichte des 15. bis 18. Jahrhunderts. Der handel" (deutsche Übersetzung aus dem Französischen), der Begriff tuache im 12./13.Jh. auf, aber damit meint er dann offensichtlich den französischen Sprachgebrauch (Braudel 1987, 249).
Dieser Begriff geht seinerseits auf die lateinischen Wörter
capitalis (= den Kopf, das Leben betreffend, hauptsächlich) bzw.
caput (= Haupt, Kopf, im Zusammenhang mit Geld auch Hauptsumme, Grundstock) zurück. In der Folge verdrängt “Kapital” ältere entsprechende Begriffe wie z.B. “Hauptgut”. Speziell wird dann mit “Kapital” eine Geldsumme gemeint, die sich zinstragend anlegen lässt, und von hier wird der Begriff auf alle Arten des Einsatzes von Geld (neben Ausleihe auch Handel und Produktion) ausgedehnt, mit denen sich Mehrwerte erzeugen lassen. Entsprechend ist ein “Kapitalist” zunächst (im 17. Jh.) einfach ein Geldbesitzer, später dann (im 18. Jh.) ein Unternehmer, insbesondere ein Besitzer von
Produktionsanlagen.11Nach Pfeifer 1997, 619.
Und unter “Kapitalismus” verstehen wir eine Wirtschaftsform, die auf Kapital und der damit erzeugten Produktion von Mehrwert aufbaut.
Es lassen sich drei Arten des Kapitals unterscheiden. Ihre Bedeutung können wir z.B. in der von Karl Marx (1818-1883) gegebenen klaren Beschreibung erkennen, wobei wir uns einfach daran erinnern sollten, dass diese Marxsche Beschreibung nicht eine neutrale, sondern eine kapitalismus-kritische ist.